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Höhere Schulabschlüsse für Schülerinnen und Schüler mit Migration

Wie können Schülerinnen und Schüler mit Migration höhere Schulabschlüsse bekommen?

Diese Frage hat sich die Klasse AV IK 1 im Rahmen des Unterrichts im Fach Berufsorientierung gestellt.

Nachdem man festgestellt hatte, dass die Abiturquote bei Menschen ohne deutschen Pass nur bei 14% (mit deutschem Pass: 35%) liegt und der Anteil derer, die keinen Abschluss machen bei 14,7% (mit deutschem Pass: 5,1%) liegt, wurde gemeinsam erstmal nach möglichen Gründen für die ungleiche Verteilung diskutiert.
(Vgl: https://mediendienst-integration.de/integration/schule.html)

Folgende Gründe nannte die Klasse:

  • Defizite bei der deutschen Sprache
  • Wenig Schulbildung in den Heimatländern
  • Schnelles Geld wichtiger als Bildung
  • Eltern können Kindern nicht helfen (Sprache)
  • Kein Geld für Nachhilfe vorhanden
  • Lehrerinnen und Lehrer haben Vorurteile
  • Lehrerinnen und Lehrer können nicht gut mit Schülern mit Migration umgehen
  • Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Abschlüssen aus der Heimat
  • Zu wenig Lehrerinnen und Lehrer haben selber eine Migrationsgeschichte

Im Anschluss erfolgte nun eine produktive Phase, bei der nach Lösungen gesucht wurde. In Kleingruppen präsentierten die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen und bewerteten diese dann im Anschluss.

Diese Lösungen wurden in der Klasse vorgeschlagen:

  • Schülerinnen und Schüler sind selber in Verantwortung und sollen aktiver werden
  • Familie und Schülerinnen und Schüler müssen besser Deutsch lernen
  • Es sollen mehr Menschen mit Migration in der Schule arbeiten, diese verstehen die Nöte der Schüler
  • Mehr finanzielle Unterstützung von Seiten der Regierung für Sprachkurse und Nachhilfe
  • Leichterer Zugang für Sprachkurse und Nachhilfe
  • Hausaufgabenbetreuung in der Schule
  • Mehr Unterstützungsangebote außerhalb der Schule (Flüchtlingsrat z.B. – lange Wartezeiten dort)
  • Bildungsangebote auch für ältere Menschen (Eltern)
  • Ausbildungspaten
  • Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler, die wenig bis keine Schule in der Heimat besuchen konnten
  • Lehrerinnen- und Lehrerausbildung soll in diesem Bereich verbessert werden
  • Weniger Bürokratie bei Anerkennung von Abschlüssen z.B.

In Anbetracht der Tatsache, dass alle Schülerinnen und Schüler der Internationalen Klasse selber von den Problemen betroffen sind, war die Motivation für das Thema sehr hoch und die Klasse fand es schade, wenn ihre guten Arbeitsergebnisse nicht den Weg an die Öffentlichkeit finden würden. Darum entstand der Wunsch, dass man die Lösungsvorschläge auch veröffentlichen könnte.

Martin Piltz

Klassenlehrer der AV IK 1

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