Es ist nicht ganz einfach, Gleis 5 am Bahnhof Leverkusen-Mitte zu finden. Eine riesige Baustelle, Bagger lärmen und Kräne drehen ihre Pirouetten, erschwert den Zugang. Nach und nach trudeln die ersten drei Klassen der Abteilung Gesundheit und Soziales ein. Der Zug hat Verspätung und als er endlich kommt, ist er überfüllt. Irgendwann kommen wir schon etwas erschöpft am Gasometer an.
117,50 Meter hoch steht er da, der Gasometer, der vor über 90 Jahren als Scheibengasbehälter gebaut worden ist.
Drinnen empfängt uns Dunkelheit, in der die ausgestellten großformatigen Bilder der Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ umso eindrucksvoller leuchten. Die preisgekrönten Fotografien und Filmmaterial zeigen die einzigartige Schönheit unseres Planeten: Eis- und Wüstenwelten, Berg- und Ozeanwelten, den Regenwald, aber auch Naturkatastrophen und die dramatischen Folgen.
Der Mensch hat so gravierend in die natürlichen Systeme der Erde eingegriffen, dass man heute vom Zeitalter des Anthropozäns (Zeitalter des Menschen) spricht. Die Konsequenzen dieses menschlichen Eingriffs werden auch gezeigt: die Folgen des Klimawandels, der industriellen Landwirtschaft, die Rodung des Regenwaldes, die Verschmutzung der Ozeane und der Raubbau an den Tieren.
„Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten“ hat der griechische Philosoph Heraklit schon etwa 500 Jahre vor Christus festgestellt.
Die Zerbrechlichkeit unseres Planeten wird immer mehr Menschen bewusst und viele arbeiten an Ideen und Lösungen, um die grundlegenden Bedürfnisse einer wachsenden Erdbevölkerung in Einklang mit den Ressourcen der Ökosysteme zu bringen und den Klimawandel zu stoppen.
Besonders beeindruckend ist es für uns alle, die Erde in ihrer Schönheit zu erleben. Mit musikalischer Untermalung und liegend ist diese Inszenierung ein sinnliches Gesamterlebnis.
Mit einem gläsernen Fahrstuhl fahren wir an der Erde vorbei (so stellen wir und die Sicht auf die Erde aus dem All vor) und gelangen auf das Dach des Gasometers. Überraschend grün präsentiert sich uns das Ruhrgebiet. Die höchsten Erhebungen des Ruhrgebietes sind die ehemaligen Abraumhalden, jetzt alle begrünt. Schlote und Fördertürme sehen wir nicht mehr.
Mittlerweile sind auch alle anderen 6 Klassen angekommen (mit einer Stunde bahnbedingter Verspätung) und erforschen die Ausstellung.
Auch in die andere Richtung – heimwärts – sind wir nicht allein in den Zügen, man wundert sich, wo die Leute alle hinwollen…
Die Ausstellung ist toll. Unbedingt weitersagen!