Zum Inhalt springen

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Erziehungsberechtigte,

herzlich willkommen am Berufskolleg Opladen im Bildungsgang Allgemeine Hochschulreife/Erzieherin/Erzieher.

Es gibt mehrere Wege den Beruf der staatlich anerkannten Erzieherin/des staatlich anerkannten Erziehers zu erlernen. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen die Ausbildung im beruflichen Gymnasium im Fachbereich Gesundheit und Soziales vorstellen. Eine andere Möglichkeit, den Beruf der Erzieherin/des Erziehers zu erlernen, besteht in der Ausbildung in der Fachschule für Sozialpädagogik.

Bildungsgangkoordination

Sie sehen Ihre berufliche Zukunft im Bereich Erziehung und Bildung?

Sie haben Interesse daran, mit Kindern umzugehen, ihnen Orientierung zu geben, Bildungsprozesse anzustoßen, mit ihnen Sorgen zu teilen und sie für die Zukunft stark zu machen? Dann haben wir für Sie genau die richtige Ausbildung! – Denn all dies und viel mehr gehört zum anspruchsvollen Beruf der Erzieherin/des Erziehers, den immer mehr junge Menschen ergreifen wollen und dessen bildungspolitische Bedeutung nicht erst seit den Ergebnissen der Pisa-Studie in den gesellschaftlichen Fokus gerückt ist. Sollten Sie sich darüber hinaus für den Beruf der Lehrerin/des Lehrers an einer der unterschiedlichen Schulformen interessieren, bietet Ihnen die Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher mit Allgemeiner Hochschulreife eine ideale Grundlage. Sie können dabei auf ein fundiertes Wissen über pädagogische Zusammenhänge zurückgreifen und das Studium an der Universität mit praxisorientierten Kenntnissen und Erfahrungen verbinden. Selbstverständlich berechtigt Sie die Allgemeine Hochschulreife auch zu jedem anderen Studium an allen deutschen Hochschulen.

Die Schülerinnen und Schüler erlernen in diesem vollzeitschulischen Bildungsgang den Beruf der staatlich anerkannten Erzieherin/des staatlich anerkannten Erziehers nach Landesrecht und können gleichzeitig die Allgemeine Hochschulreife (das Abitur) erwerben. Dies gelingt innerhalb einer dreijährigen vollzeitschulischen Ausbildung, in der der theoretische Unterricht eng mit Praxisphasen (mehrwöchige Praktika) verzahnt wird. An die Allgemeine Hochschulreife nach drei Jahren schließt sich das einjährige Berufspraktikum in einer entsprechenden sozialpädagogischen Einrichtung an. Danach erfolgt die Berufsabschlussprüfung zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher.  

Die enge Kooperation mit sozialpädagogischen Einrichtungen aus der Region trägt dazu bei, wichtige praxisnahe Impulse für die Weiterentwicklung des Unterrichts zu erhalten. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit und die anhaltende Ausbildungsbereitschaft der Einrichtungen der Städte und Gemeinden Burscheid, Langenfeld, Leichlingen, Leverkusen und Monheim.

Mit der Doppelqualifizierung stehen den Absolventinnen und Absolventen viele Wege offen:
Die Allgemeine Hochschulreife berechtigt zum Studium an allen Hochschulen des Landes (Fachhochschulen, Universitäten, Technische Hochschulen etc.), eine Festlegung auf bestimmte Fachbereiche gibt es nicht. 

Der Berufsabschluss nach Landesrecht bietet interessante berufliche Perspektiven. Die meisten Erzieherinnen und Erzieher arbeiten in der vorschulischen Erziehung in Kindertagesstätten und Kindergärten. Aber auch die Bereiche der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Heimerziehung bieten interessante Betätigungsfelder, so z.B. in Kinder-, Jugendwohn- und Erziehungsheimen, Familienberatungs- und Suchtberatungsstellen, Tagesstätten oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderung oder in Erholungs- und Ferienheimen. 

Die Berufschancen in diesen Bereichen sind im Moment als sehr positiv zu bezeichnen!

Um in die Einführungsphase (Klasse 11) des Bildungsgangs Allgemeine Hochschulreife/Erzieherin/Erzieher aufgenommen zu werden, müssen Sie den mittleren Bildungsabschluss (Fachoberschulreife, FOR) mit dem Qualifikationsvermerk zum Besuch der gymnasialen Oberstufe oder die Versetzung aus Klasse 9 (G 8) oder 10 (G 9) des Gymnasiums in die Einführungsphase vorweisen können.

Ein Einstieg in die Qualifikationsphase (Klasse 12) kann daneben unter Umständen noch über den Erwerb der Fachhochschulreife im Fachbereich Gesundheit und Soziales erfolgen. Dabei müssen jedoch mindestens 6 Wochen einschlägige Praktika in Kindertageseinrichtungen nachgewiesen werden.

Weiterhin sollten Sie mindestens 16 Jahre alt sein.

Die Dauer der Berufsausbildung beträgt im Bildungsgang Allgemeine Hochschulreife/Erzieherin/Erzieher normalerweise vier Jahre. Die ersten drei Jahre sind dabei vollzeitschulischer Unterricht, an dessen Ende die Prüfungen zur Allgemeinen Hochschulreife stehen. Das vierte Jahr ist das sogenannte Berufspraktikum, welches in den unterschiedlichen sozialpädagogischen Einrichtungen abgeleistet wird. Hier wird (in der Regel) bereits eine Ausbildungsvergütung vom Arbeitgeber/Träger der entsprechenden Einrichtung gezahlt. Am Ende dieses praxisorientierten Jahres steht die Berufsabschlussprüfung zur staatlich anerkannten Erzieherin/zum staatlich anerkannten Erzieher (weitere Informationen hierzu erhalten Sie im Informationsbereich Berufspraktikum).

Während der dreijährigen Schulzeit werden insgesamt 14 Wochen Blockpraktika sowie einzelne Praxistage in unterschiedlichen sozialpädagogischen Einrichtungen absolviert. Während des Berufspraktikums finden dagegen einzelne Unterichts- und Seminartage an der Schule oder externen Lernorten statt.

Der Unterricht wird weitgehend im Klassenverband erteilt, weil die Leistungskurse und Grundkurse obligatorisch festgelegt und nicht frei wählbar sind. Das profilbildende Leistungskursfach ist Erziehungswissenschaften, das weitere Leistungskursfach ist Deutsch. 

Die weiteren Fächer, die im Bildungsgang unterrichtet werden, werden zum einen dem berufsbezogenen Lernbereich (Biologie, Erziehungswissenschaften, Englisch, Didaktik/Methodik, Mathematik, Kunst, Musik, Spanisch) und zum anderen dem berufsübergreifenden Lernbereich (Deutsch, Gesellschaftslehre, Religionslehre, Sport) zugeordnet. Daneben müssen Leistungen im Differenzierungsbereich erbracht werden, hier variiert das Fächerangebot in jedem Schuljahr.

Für die Erlangung der Allgemeinen Hochschulreife muss eine zweite Fremdsprache erlernt werden. Bei uns besuchen Schülerinnen und Schüler, die nicht bereits eine zweite Fremdsprache für mindestens 4 Jahre in der Mittelstufe gelernt haben, den vierstündigen Spanischunterricht. Ist die zweite Fremdsprache bereits in der Mittelstufe abgedeckt worden, besteht die Möglichkeit, statt Spanisch zwei zweistündige Differenzierungskurse zu wählen.

Zentralabitur am Beruflichen Gymnasium - In Nordrhein-Westfalen werden für die Sekundarstufe II Abschlussprüfungen mit zentralen schriftlichen Prüfungsaufgaben gestellt. Die Abiturprüfungen an den Beruflichen Gymnasien umfassen alle Profil bildenden Leistungskursfächer (PbLK, 2. Leistungskursfach), die weiteren Leistungskursfächer (WLK, 1. Leistungskursfach) und die Grundkursfächer (GK, 3. Abiturfach).

Dies bedeutet für den Bildungsgang Allgemeine Hochschulreife/Erzieherin/Erzieher, dass die zentralen schriftlichen Prüfungen in den Leistungskursfächern Erziehungswissenschaften und Deutsch abgelegt werden. Die dritte schriftliche Prüfung erfolgt wahlweise im Grundkursfach Englisch oder Religion. Darüber hinaus muss eine mündliche Prüfung in einem Grundkursfach abgelegt werden. Als viertes mündliches Prüfungsfach kann zwischen den Grundkursfächern Mathematik oder Biologie ausgewählt werden. 

Während der Schulzeit werden Exkursionen und Seminarfahrten zu außerschulischen Lernorten durchgeführt. Die Teilnahme daran ist, wie auch die Teilnahme an der Klassenfahrt in Jahrgangstufe 12, obligatorisch. 

Um die berufliche Handlungskompetenz zu fördern, findet der Unterricht, soweit dies sinnvoll umsetzbar ist, anhand beruflicher Problemstellungen statt. Die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis erfolgt zum einen durch die Praktikumszeiten in unterschiedlichen sozialpädagogischen Einrichtungen und zum anderen durch verschiedene Seminarfahrten und Exkursionen mit Berufsbezug.

In der didaktischen Jahresplanung des Bildungsganges sind deshalb unter anderem eine einwöchige Seminarfahrt zum Erwerb des Berufsrollenverständnisses und eine erlebnispädagogische Seminarfahrt verankert.

Dr. Thomas Blech

Unterrichtsfächer: Erziehungswissenschaften und Deutsch
T.Blechbk-opladende

Felix Dornseiffer

Unterrichtsfächer: Spanisch und Sport
F.Dornseifferbk-opladende

Jannica Heinemann

Unterrichtsfächer: Sozialpädagogik und Deutsch
J.Heinemannbk-opladende

Martin Kring

Unterrichtsfächer: Englisch und Gesellschaftslehre/Politik
M.Kringbk-opladende

Claudia Schreiber

Unterrichtsfächer: Englisch und Spanisch
C.Schreiberbk-opladende

Andreas van der Wal

Unterrichtsfächer: Sozialpädagogik und Wirtschaftswissenschaften
A.van-der-Walbk-opladende

Brigitte Wyatt

Unterrichtsfächer: Wirtschaftswissenschaften und Englisch
B.Wyattbk-opladende

Hier finden Sie unser aktuelles Anmeldeformular:

Eine Anmeldung ist auch über Schüler Online unbedingt erforderlich:

www.schueleranmeldung.de

Neues aus dem Bildungsgang

Nie mehr vergessen: Gedenkstättenfahrt Auschwitz/Krakau

Tod macht frei

Nach vielen Jahren Vorbereitung, Anträgen, durchkreuzten Planungen – u. a. durch die Corona-Jahre – sowie Pannen in letzter Minute: Verschiebung, Absagen und Neuaufnahmen war es am Sonntagmorgen, 29.01.2023 um 5:30 Uhr, endlich so weit: Die 14-stündige Fahrt nach Oświęcim, unter deutscher Besatzung 1935-1945 Auschwitz genannt, konnte starten. Die Bus-Besatzung: 17 SchülerInnen der Stufe 12 aller Bildungsgänge des Beruflichen Gymnasiums, drei BKO-Lehrkräfte: Ranjana Empt, Regina Schleheck, David Wurth-Viola, außerdem Malou Krämer als Begleitperson des Sponsors Konrad-Adenauer-Stiftung sowie Fahrer Mike, später Uwe. Abends vor Ort wurden wir von unserer polnischen ständigen Betreuerin Beata Zaba empfangen.

Ein umfangreiches Programm zum Thema Holocaust erwartete uns die nächsten vier Tage, beginnend mit einer vierstündigen Führung, die durch das Tor der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagers Auschwitz I mit der zynischen Botschaft „Arbeit macht frei“, startete. In dem 1941 als Stammlager errichteten Ziegelstein-Gebäudekomplex wurden etwa 70.000 Menschen zusammengepfercht, gequält, gefoltert und beraubt, um bei Mangelernährung schwerste körperliche Zwangsarbeit zu verrichten, die früher oder später zum Tod führte – wenn nicht durch Willkür, Erfrieren, Hinrichtung, Vergasung oder die Menschenexperimente Dr. Mengeles und anderer. In einem Workshop wurden Gefühle und Dilemmata der Inhaftierten aufgearbeitet und in einer abschließenden – täglichen – Reflexionsrunde die eigenen Gedanken und Empfindungen ausgetauscht und in einem persönlichen Tagebuch festgehalten.

Tag zwei galt dem Leben in Oświęcim vor dem Zweiten Weltkrieg. 60 Prozent der damaligen Einwohner waren jüdischen Glaubens, heute lebt dort kein einziger Jude mehr. Begleitet von Alessio, einem österreichischen Ersatzdienstleistenden der Aktion Sühnezeichen, besichtigten wir die Synagoge, das jüdische Museum, das jüdische Viertel und den jüdischen Friedhof, der in einem traurigen Zustand ist. Nachmittags erfuhren wir in einer Ausstellung von der Geschichte und Kultur der Roma, eine in zahlreiche Untergruppen gegliederte ethnische Minderheit, ursprünglich vermutlich vom indischen Subkontinent stammend. Roma und Sinti – wie die zweitgrößte Gruppe genannt wird – leben seit 700 Jahren in verschiedenen europäischen Ländern, wurden aber aufgrund von Arbeitsverboten oder Vertreibung selten dauerhaft sesshaft. Ihre Ermordungsquote während des Nationalsozialismus lag in einigen Ländern bei 90 Prozent. Für manche überraschend: Stars wie Charly Chaplin, Greta Garbo, Elvis Presley oder der Boxer Tyson Fury hatten Roma-Wurzeln.

Die Begehung des ehemaligen Vernichtungslagers Birkenau, dem größten im NS-Staat, ging noch deutlich mehr an die Substanz als die des eher als museal empfundenen Lagers I. Im KL II wurden die meisten der insgesamt 1,1 Millionen in Auschwitz ermordeten Männer, Frauen und Kinder umgebracht, etwa eine Million davon jüdischen Glaubens, daneben Roma, politische und Kriegsgefangene, Homosexuelle und andere missliebige Personen, ehe das Lager 1945 durch sowjetische Einheiten befreit wurde. Wir betraten das fast 200 Hektar große Gelände an den Gleisen entlang, auf denen die Güterwagen eingefahren waren, deren Insassen gleich an der Rampe selektiert wurden: Alte, Kranke, Kinder und ihre Mütter führte man sofort in eine der sechs als Duschen getarnte Gaskammern. Ihre Leichen wurden in vier Krematorien verbrannt. Wer arbeitsfähig erschien, wurde bis auf Weiteres in eine der 30 Meter langen und zehn Meter breiten Baracken einquartiert, in denen zwischen 700 und 2000 Personen in Holzregallagern schlafen mussten, zu zehnt oder zwölft in Fächern von vier Metern Breite, Waschmöglichkeiten, Toiletten oder betriebsfähige Heizöfen gab es in den meisten Holz-Blockhütten nicht. Vier Stunden lang erwanderten wir bei beißender Kälte, Wind und Schneeregen die verschiedenen Stationen der Vernichtung – im Gegensatz zu den Todgeweihten dick eingemummelt und mit festem Schuhwerk –, legten Blumen nieder und hatten schlussendlich große Mühe, im Kinderblock die Fassung zu bewahren.
Im Kolbe-Zentrum in einem Franziskaner-Kloster sahen wir nachmittags die apokalyptischen Zeichnungen des Auschwitz-Überlebenden Marian Kolodziej, der das Grauen des Todeslagers, das ihn nie verließ, in eindrücklichen Bildern wiedergab.

Vierter Tag: Krakau. Nach der sechsten kurzen Nacht begleitete uns vormittäglicher Eisregen durch das jüdische Viertel Kasimierz und das ehemalige Ghetto Podgorze. Im Verlauf eines Synagogenbesuch und der Erkundung des dahinter liegenden jüdischen Friedhofs Remuth hellte sich der Himmel auf. Der Marsch durch die Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen auf den 230 Meter hohen Wawel mit der imposanten Kathedrale und Burganlage, Residenz der polnischen Könige, 1939-45 des „Schlächters von Polen“ und „Herrscher Frank-Reichs“, des nationalsozialistischen Generalgouverneurs Hans Frank, war der krönende Abschluss nach den Anstrengungen der letzten Tage. Am Fuß der Burg, gleich am Ufer der Weichsel, konnten wir abends den feuerspeienden Drachen bestaunen, der der Legende nach dort gehaust haben soll, bis ein Schusterjunge ihm ein mit Schwefel gefülltes Lamm zum Fraß anbot, nach dessen Verzehr er so durstig wurde, dass er so lange trank, bis er platzte. Im Abschlussgespräch gaben alle TeilnehmerInnen an: Nie zuvor hätten sie so umfänglichen, intensiven und bewegenden Input erfahren, für den sie sich nachdrücklich bedankten.

Wir hoffen sehr, dass wir diese Exkursion 2023/24 wieder anbieten können – vorzugsweise in der Woche nach den Herbstferien, wenn es noch nicht ganz so bitterkalt ist. Wenn sie dürften, würden die meisten gleich wieder mitfahren. Wir – die Lehrkräfte – waren beeindruckt von dem Durchhaltevermögen, dem Interesse und der Veränderung, die wir in den wenigen Tagen bei unseren Teilnehmern erleben durften.

Arbeit_macht_frei_2.jpg
Image_4_.jpeg
Image_5_.jpeg
Image_6_.jpeg
Image_7_.jpeg
Image_8_.jpeg
Image_9_.jpeg
Image_10_.jpeg
Image_15_.jpeg
Tod_macht_frei.jpg
Image_16_.jpeg
Image_17_.jpeg
Image.jpeg